10. März 2018 Jena

Demonstration und „Stadt für Alle“-Messe in Jena

Veranstalter: Bündnis "Recht auf Stadt Jena"

Pressemitteilung 28.02.18

Stoppt den Ausverkauf der Stadt

Demonstration und „Stadt für Alle“-Messe am 10.03.18

Am 10. und 11. März findet im Volksbad die 37. Jenaer Immobilienmesse statt. Zu diesem Anlass plant das stadtpolitische Bündnis „Recht auf Stadt Jena“ einen wohnungspolitischen Aktionstag. Mit einer Demonstration und einer Alternativ-Messe soll unter anderem auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum aufmerksam gemacht werden.

„Wir wollen kein Jena, das einigen wenigen als Wertanlage oder Renditeobjekt dient, keine Stadt, die für die meisten immer unbezahlbarer wird und nur baut, wenn es sich `lohnt´“, schreibt die Initiative in ihrem Aufruf (siehe: https://rechtaufstadtjena.noblogs.org/). Jede Baulücke wird geschlossen: vorrangig mit Luxuswohnungen in der sich immer weiter verdichtenden Innenstadt. Doch auch in Lobeda sind aktuell Mieter*innen der jenawohnen GmbH von Mieterhöhungen bis zu 15% betroffen. „Nur 6% aller zur Verfügung stehenden Wohnungen in Jena […] waren für den Familienbedarf überhaupt geeignet“ bescheinigt der KECK-Atlas der Bertelsmann Stiftung. Solidarische Gemeinschaftswohnprojekte wie „die Insel“ oder der Wagenplatz „Rad*aue“ werden geschlossen, alt-eingesessene Mieter*innen im alten Gut Zwätzen entmietet und Geflüchtete in unwürdigen Containerblöcken gesammelt.
Während die Mietbelastung der Bewohnenden einer der teuersten Städte Ostdeutschlands kontinuierlich steigt, geht der Ausbau des Niedrigpreissegments nur schleppend voran.

„Wir wollen eine Stadt für Alle, die sich an den Interessen ihrer Bewohner*innen orientiert und nicht an Marktgesetzen. Deswegen organisieren wir den gemeinsamen Protest“, kündigt die Initiative an. Auf der um 12 Uhr am Johannistor startenden Demonstration mit dem Motto „Stoppt den Ausverkauf der Stadt“ sollen drei Hauptforderungen auf die Straße getragen werden:

  • 1. Die Schaffung von sozialem Wohnraum in der gesamten Stadt, um der stetigen Verdrängung einkommensärmerer Menschen aus der Stadt einen Riegel vorzuschieben.
  • 2. Der Erhalt von der Räumung bedrohten alternativen Wohn- und Kulturprojekten, sowie
  • 3. die dezentrale Unterbringung und das bedingungslose Bleiberecht für Geflüchtete.

Anschließend ist eine längere Abschlusskundgebung unter dem Motto „Stadt für Alle – Messe“ geplant. Sie startet gegen 14 Uhr direkt am Volksbad – in Hör- und Sichtweite zur Immobilienmesse. „Wir wollen durch die räumliche Nähe einen Interessenkonflikt sichtbar machen, ein Konflikt zwischen jenen, die mit Wohnraum Geld machen und uns, die wir darin leben wollen“, so Elodie Vittu von der Initiative.

Besucher_innen der Alternativ-Messe erwartet ein Austausch mit verschiedenen Initiativen, welche sich im Kampf um Räume in der Stadt und für das Recht auf Wohnen organisieren, sowie Betroffene solidarisch unterstützen. Neben Gruppen aus Jena werden sich auch Initiativen aus Erfurt und Weimar mit Infoständen vorstellen.

Zusätzlich zum stadtpolitischen Austausch ist auch ein kreatives Programm mit Musik, Theater und Zirkus geplant, eine „Küche für Alle“ sorgt für das leibliche Wohl und eine Feuerschale wappnet gegen kalte Temperaturen.

Veranstalter: Bündnis „Recht auf Stadt Jena“

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